Unser Abenteuer Argentinien beginnt sofort. Es ist gerade 9 Uhr morgens und wir können erst um 15 Uhr im Hotel Carles einchecken. Also nutzen wir die Zeit und beginnen mit Teil 1 unserer Stadtrundfahrt. Unser Guide Juan telefoniert kurz und knapp fünf Minuten später fährt Vicente mit einem nagelneuen Chevrolet Coupé vor. Das Gepäck ist schnell verstaut und los geht’s.

Buenos Aires hat eine Gesamtfläche von 202 km² und 13,5 Millionen Einwohner, wovon ca. 4 Millionen Menschen im Zentrum leben. Die Stadt schläft nie. Dennoch geht es trotz des enormen Verkehrs erstaunlich gelassen zu. Auf den Straßen herrscht keine Ellenbogen-Mentalität. Das Reißverschluss-Verfahren funktioniert. Davon könnten wir uns in Deutschland eine Scheibe abschneiden – wir üben noch. Im folgenden Kurzvideo sind wir gerade vom Flughafen Ezeiza losgefahren und auf dem Weg ins Zentrum, dass ca. 35 km entfernt ist.
Weitere Informationen: Buenos Aires
Im Zentrum angekommen fahren wir zunächst auf der berühmten Straße des 9. Juli entlang. Die Avenida 9 de Julio ist eine der Hauptverkehrsadern von Buenos Aires. Mit ihrem Namen erinnert sie an den Tag der Unabhängigkeit Argentiniens. Eine gewaltige Straße mit rund 140 Metern Breite! Ab jetzt habe ich viele „Déjà-vu-Momente“ von unserer Reise mit dem Schütte-Chor. Kurz vor dem Obelisk entdecke ich auf der rechten Seite unser damaliges Hotel, das „Grand Hotel Argentino“.

Der Obelisk von Buenos Aires wurde 1936 anlässlich des 400-jährigen Stadtgründungsjubiläums in nur 4 Wochen erbaut, ist 67 Meter hoch und steht auf dem Plaza de la República an der Avenida 9 de Julio.
Unsere erste Begegnung mit der von allen Argentiniern auch heute noch hochverehrten Eva Perón („Evita“, María Eva Duarte de Perón, geb. 7. Mai 1919 in Los Toldos; † 26. Juli 1952) in Form des Wandbildes am Gebäude des Gesundheitsministeriums. Eva Perón wird uns in den nächsten Tagen immer wieder begegnen.
Weitere Informationen: Eva Perón

Unsere nächste Station ist der Plaza de Mayo („Platz des Mais/der Mairevolution“) – das Herz der argentinischen Hauptstadt. Der Platz ist rechteckig und als Park angelegt. An ihm befinden sich die Kathedrale von Buenos Aires, die Banco de la Nación, der Cabildo (ehemals ein Regierungsgebäude, heute ein Museum) und die Casa Rosada an der Ostseite – der Palast des Präsidenten von Argentinien. „Rosada“ deshalb, weil die Außenfarbe in entsprechendem Licht in einem kräftigen Rosaton leuchtet.
Der Plaza de Mayo ist nach dem Befreiungsmonat Mai im Jahre 1810 benannt. Doch erst sechs Jahre später erlangte Argentinien seine Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien. Der Platz ist heute ein wichtiger Schauplatz politischer Kundgebungen und Demonstrationen.




Der oben abgebildete Baum ist der Nationalbaum Argentiniens – der Ceibo-Baum. Den Bäumen Argentiniens werde ich im Verlauf der Reise einen Extra-Blogbeitrag widmen.
Die Catedral Metropolitana Santísima Trinidad de Buenos Aires ist die Hauptkirche der Katholiken und Mutterkirche des Erzbistums in Buenos Aires.
Die Catedral Metropolitana, der hl. Dreifaltigkeit geweiht, hatte ihren ersten Vorgängerbau im 16. Jahrhundert und wurde seitdem mehrmals neu errichtet. Das derzeitige Kirchengebäude ist eine Mischung verschiedener Architekturstile. Das Kirchenschiff und die Kuppel stammen aus dem 18. und die Fassade aus dem 19. Jahrhundert. Der Innenraum beherbergt wertvolle Statuen und ein Altarretabel aus dem 18. Jahrhundert sowie eine reiche Dekoration im Neorenaissance- und Neobarock-Stil. Die Kathedrale war Sitz des Erzbischofs Jorge Mario Bergoglio SJ, der am 13. März 2013 zum 266. Bischof von Rom und damit zum Papst und Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates der Vatikanstadt gewählt wurde. (Quelle: Wikipedia)
In einem Seitenbereich der Kathedrale befindet sich der das Mausoleum von General San Martín. Er wird von den Argentiniern als Befreier verehrt. Jeder Argentinier soll einmal im Leben das Mausoleum besuchen. Auch ohne diesen Hintergrund, ist das Mausoleum beeindruckend. Es wird von zwei Soldaten bewacht.
1880 wurden die sterblichen Überreste von General José de San Martín von Frankreich nach Argentinien gebracht und bestattet. Das Mausoleum wurde von dem französischen Bildhauer Albert Carrier-Belleuse in Marmor verschiedener Farben entworfen. Der schwarze Sarkophag wird von drei lebensgroßen weiblichen Figuren beschützt, die die Länder Argentinien, Chile und Peru darstellen.








Nach diesen ersten Begegnungen mit der Geschichte und Kultur Argentiniens fahren wir in das Arbeiter- und Künstlerviertel La Boca am östlichen Rand der City. Darüber berichte ich im nächsten Blogbeitrag. Hier nur ein kleiner Vorgeschmack. Es wird bunt.
